Ausdruckstanz

Tanz ist seit jeher eine Ausdrucksform des Menschen.
Das Besondere am Ausdruckstanz liegt darin, dass

  • der Tanz vom Individuum ausgeht
  • der Tanz im Moment entsteht und genau so nicht wiederholbar ist
  • es kein richtig oder falsch gibt
  • Gefühle, Stimmungen, Bilder in Tanz ausgedrückt werden (können)

Mary Wigman, eine der Begründerinnen des deutschen Ausdruckstanzes:
„Ohne mir dessen bewusst zu sein, schien ich etwas entdeckt zu haben, das mehr als eine Kunstform war. Ich hatte eine neue Erholungsmöglichkeit gefunden, etwas, [..] das jedermann mit Vergnügen und zu seinem Vorteil machen kann. Mein Tanzen beruhte auf dem Prinzip, den Körper in ein so geschicktes und geschmeidiges Instrument umzuwandeln, daß er alle Nuancen der Gefühle ausdrücken kann." (Walter Sorell, Mary Wigman. Ein Vermächtnis, Wilhelmshaven 1986)

In meiner Arbeit ist es mir wichtig, eine Struktur anzubieten, von der sich immer mehr gelöst werden kann. Ob Bilder aus der Natur, Gegensätze, Gefühle, Bewegungsimpulse, Utensilien; sie alle dienen als Vorgabe und gleichzeitig als Sprungbrett in den eigenen, momentanen Tanz.
Die Gruppe ist - als Ganzes oder in Partnerinnen- oder Kleingruppenarbeit - Kulisse, Spiegel, Kompagnon. Auch hier ensteht ein momentaner Prozess, der sich in anderer Zusammensetzung oder alleine zu einem anderen Zeitpunkt und dadurch anderer Befindlichkeiten wieder ganz anders gestalten würde.
Im Vordergrund stehen der Spaß an der eigenen Bewegung sowie das Erleben von Lebendigkeit und Vielfalt.